„Menschen auf der Flucht: Herausforderungen für den Glauben"

Generalsynode verabschiedet einstimmig Resolution

 
von Martina Schomaker
"Wir wollen die Hilfsbereitschaft nach unseren Möglichkeiten bestens unterstützen" beschloss die Generalsynode.
"Wir wollen die Hilfsbereitschaft nach unseren Möglichkeiten bestens unterstützen" beschloss die Generalsynode.

Eine Resolution zu den aktuellen Herausforderungen rund um das Thema Menschen auf der Flucht hat die Generalsynode der Evangelischen Kirche A.u.H.B. in Österreich am 9. Dezember bei ihrer Sitzung in Wien einstimmig verabschiedet. „Wir bedauern es zutiefst, dass Menschen gezwungen werden, ihr Land zu verlassen. Als unsere Nächsten wollen wir sie in unserem Land willkommen heißen und ihnen unsere Hilfe zuteil werden lassen. Wir wollen sie annehmen und unsere Türen öffnen“, heißt es in der Resolution „Menschen auf der Flucht: Herausforderungen für den Glauben“.

In der Resolution fordert die Generalsynode den Staat auf, seine Verantwortung wahrzunehmen und für angemessene Rechtsverfahren zu sorgen. „Insbesondere erwarten wir geordnete Asylverfahren, die ohne Einschränkung rechtsstaatlichen Grundsätzen entsprechen.“ Kritisiert werden Versuche von politischer Seite, aus der humanitären Krise Kapital zu schlagen, indem Sorgen und Ärgste in der Bevölkerung bewusst geschürt würden. „Mit Entschiedenheit wenden wir uns gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Hass, auch in den eigenen Reihen“, betont die Generalsynode.

In ihrer Stellungnahme zeigt sich die Evangelische Kirche dankbar für die von der Zivilgesellschaft ausgehende „Welle der Hilfsbereitschaft“ ebenso wie die der Einsatzorganisationen und Behörden. „Wir wollen diese nach unseren Möglichkeiten bestens unterstützen.“ Unterstützung möchte die Evangelische Kirche auch im Bereich der Integration leisten. „Wir wissen, dass die Integration von Neuankömmlingen in unsere Gesellschaft viel und geduldige Arbeit bedeutet. Dies kann nur im Geist der Solidarität und der Zusammenarbeit getan werden. Als Kirche wollen wir mit unseren Mitteln beitragen, diese diakonische Arbeit zu bewältigen.“

Mit einer selbstkritischen Note endet die Resolution: „Wir schauen mit großer Sorge auf die Ursachen der Flüchtlingsbewegungen. In diese Ursachen sind wir in unterschiedlicher Weise durch unseren Lebensstil verwickelt. Wir wollen unsere spirituellen und seelsorgerlichen Kräfte nutzen und zu einer Lebensart ermutigen, die die Lebensgrundlage für alle Menschen erhält und nicht zerstört.“

Die Resolution soll unter anderem den Pfarrgemeinden, der Bundesregierung, dem Bundesrat, den Parlamentsfraktionen, den Landesregierungen, den Nachbarkirchen, dem Ökumenischen Rat der Kirchen und der römisch-katholischen Bischofskonferenz zugesandt werden.

Die Evangelische Kirche stockt auch deutlich die Mittel für die Flüchtlingshilfe auf. Im kommenden Jahr stellt die Evangelische Kirche insgesamt 324.000 Euro für die Flüchtlingshilfe der Diakonie zur Verfügung. Darin sind 60.000 Euro enthalten, mit denen die Evangelische Landeskirche in Württemberg die evangelische Flüchtlingsarbeit in Österreich unterstützt. Mit diesen Mitteln werden vor allem die Betreuung sowie Aus- und Fortbildung der Ehrenamtlichen unterstützt, die sich in Einrichtungen und Gemeinden für Flüchtlinge engagieren.

Den vollständigen Wortlaut der Resolution lesen Sie hier .

Text: epdÖ

Foto: pixabay.com/Monsterkoi

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