Auszug aus der Arche

Abschiedsgottesdienst: Gemeindezentrum am Leberberg verkauft

 
von Martina Schomaker
Im Vordergrund sieht man den Liedzettel zum Abschiedsgottesdienst, im Hintergrund die vollbesetzte Kirche.
Die "Arche" wird verkauft. Ein Abschiedsgottesdienst ist am 3. Juli gefeiert worden.

Groß waren die Hoffnungen für das Gemeindezentrum "Arche", das 1997 am Leberberg errichtet wurde. Aber weder der Leberberg insgesamt, noch die Zahl der Evangelischen im Arche-Sprengel entwickelten sich wie erwartet. Jetzt wird die Arche an die Rumänische Baptistengemeinde verkauft. Mit einem emotionalen Gottesdienst haben sich die Gemeindeglieder am Sonntag, 3. Juli, von „ihrer Arche“ verabschiedet.

"Traurig-sein gehört zum heutigen Tag dazu", sagte Sepp Lagger, Pfarrer der "Muttergemeinde" der Glaubenskirche in Simmering, in seiner Predigt. Traurig-sein, aber auch die Zuversicht, dass das zusammengewachsene Team der Arche den Abschied meistern und neue Gemeinschaft in der Glaubenskirche finden werde. Lagger bedankte sich für die gemeinsame Zeit - "fürs Lachen und fürs Streiten" - und lud herzlich ein in die Glaubenskirche.

Die ordinierte Vikarin Maria Moser führte durch die Liturgie, die die emotionale Stimmung der Gemeindeglieder auffing: Zu Beginn der Feierstunde erzählten sieben Gemeindeglieder von ihrer Verbundenheit und prägenden Erlebnissen mit dem "Abenteuer Arche", das vor 20 Jahren begann. Zum Schluss des Gottesdienstes zog die Gemeinde mit ihrer Spiritualität aus dem Kirchenraum aus: Abendsmahlskelch und -teller, Taufkanne (vasa sacra), Osterkerze, die Paramente und die Bibel vom Altar trugen sie in den Hof, dort sangen sie das Schlusslied und empfingen den Segen.

Mit diesem Gottesdienst endet für die Gemeinde der Arche ein schwieriger Weg. Im Oktober 2015 hatte die Gemeindevertretung nach reiflicher Überlegung und vielen Diskussionen beschlossen, das Grundstück an der Svetelskystraße 7 abzugeben. Evangelische Kirchgebäude sind keine sakralen Räume, auch wenn sie "durchbetete Räume" sind, wie Bischof Michael Bünker einmal formulierte. Gott wohnt nicht in den Kirchgebäuden, Gott wohnt in der Gemeinschaft. Dennoch, für die Menschen, die in der Arche zu Hause und engagiert waren, bedeuten diese Entscheidung und dieser Gottesdienst einen schweren Abschied, aber auch den Beginn einer neuen Zeit. 

Lesetipp: Einen Eindruck vom Anfang der "Arche" schildert Birgit Traxler, Simmeringer Gemeindeglied und Leiterin der Evangelischen Ehe-, Lebens- und Familienberatungsstelle, mit einem kurzen Tipp auf ihrem Facebook-Blog (hier klicken).

 

Foto: Janos Szabo (1), Martina Schomaker
Text: Martina Schomaker

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