Brot für die Welt: Zahl der Unterernährten steigt weiter an

 
von Evangelischer Pressedienst
Gemeinsam mit Kindern der Evangelischen Schule am Karlsplatz buk Chalupka am Montag Brot, um für die Probleme des globalen Hungers zu sensibilisieren. Foto: Brot für die Welt
Gemeinsam mit Kindern der Evangelischen Schule am Karlsplatz buk Chalupka am Montag Brot, um für die Probleme des globalen Hungers zu sensibilisieren. Foto: Brot für die Welt

Chalupka: Skandalös, dass Zahl der Hungernden wieder zunimmt – UN-Nachhaltigkeitsziel 2030 wird verfehlt

Wien (epdÖ) – Zum Welternährungstag am Mittwoch, 16. Oktober, weist die evangelische Entwicklungshilfeorganisation Brot für die Welt auf die anhaltend schlechte Nahrungsversorgung in großen Teilen der Welt hin. „Es ist skandalös, dass die Zahl der Hungernden auf der Welt bereits das dritte Jahr in Folge wieder zunimmt“, sagt Michael Chalupka, als evangelisch-lutherischer Bischof auch Schirmherr von Brot für die Welt. Fast 822 Millionen Menschen weltweit – das ist etwa jeder neunte – sind laut einem Bericht der Welternährungsorganisation FAO unterernährt, mehr als 113 Millionen leiden Hunger. Mit Kindern der Evangelischen Schule am Karlsplatz hat Chalupka am Montag, 14. Oktober, Brot gebacken – um sie und die Öffentlichkeit für das Thema des globalen Hungers zu sensibilisieren.

Von dem Getreide, das jährlich weltweit geerntet wird, diene nur weniger als die Hälfte der menschlichen Ernährung, heißt es von Brot für die Welt weiter. Ein großer Teil wird zu Tierfutter oder Treibstoff verarbeitet, vieles lande im Müll. Maßgeblichen Einfluss auf die aktuellen Hungerzahlen haben darüber hinaus neben Kriegen und Konflikten auch Klimaveränderungen. „Stärkere Überschwemmungen, heftige Unwetter und häufiger auftretende Dürren bedrohen die Lebensgrundlage der Menschen – besonders im Globalen Süden. Jene Menschen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, leiden am meisten unter dessen Folgen“, so Chalupka. Um Hunger erfolgreich zu bekämpfen sei dringend politisches Engagement gefordert. Österreich habe sich hingegen in den letzten Jahren vom Ziel, 0,7% des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen, weit entfernt.

Kampf gegen Hunger und Mangelernährung geht zu langsam

Von 2005 bis 2015 war die Zahl der unterernährten Menschen weltweit von 947 auf 785 Millionen gesunken. Seitdem steigt die Rate jedoch wieder an, besonders massiv im subsaharischen Afrika. Hier ist fast jeder Fünfte unterernährt, in Ostafrika gar jeder Dritte. In allen Kontinenten sind Frauen größeren Nahrungsunsicherheiten ausgesetzt als Männer. Die Gefahr der Mangelernährung ist bei ihnen um zehn Prozent höher. Der Fortschritt im Kampf gegen Hunger und Mangelernährung gehe jedenfalls zu langsam, um die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) der Vereinten Nationen bis 2030 zu erreichen – bis dahin sollte laut Zielsetzung von 2016 der weltweite Hunger beseitigt sein.

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