Burgenland: Superintendent und Bischof schreiben Ökumene-Osterbrief

 
von Evangelischer Pressedienst

Superintendent Jonischkeit und Diözesanbischof Zsifkovics bekräftigen Bemühen um Kircheneinheit

Eisenstadt (epdÖ/KAP) – Der burgenländische evangelische Superintendent Robert Jonischkeit und der katholische Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics haben gemeinsam einen Osterbrief verfasst, mit dem sie sich an alle evangelischen und katholischen Christinnen und Christen des Burgenlandes wenden. Darin betonen beide die Verpflichtung, in der Ökumene noch weitere Schritte hin zur Kircheneinheit zu gehen. Zugleich rufen sie die Gläubigen zum karitativen und gesellschaftspolitischen Engagement im Sinne des Evangeliums auf.

Die katholische und evangelische Kirche seien sich in den vergangenen Jahrzehnten nähergekommen, unterstreichen Zsifkovics und Jonischkeit. Alte Vorurteile konnten abgebaut, manche Verwerfungen rückgängig gemacht werden. „Es mag noch unterschiedliche Auffassungen über die richtige Wegfindung geben, doch hinsichtlich des Zieles besteht Einigkeit. Die zentrale Aufgabe der Kirche Christi war, ist und bleibt die Verkündigung des Evangeliums, der Frohen Botschaft, hinein in diese Welt voller Zweifel, in einer Zeit der Krisen und Unsicherheiten, mit allen Abbrüchen und Umbrüchen“, halten die beiden Autoren in dem Brief fest, der zu Ostern in den burgenländischen evangelischen und katholischen Pfarrgemeinden verlesen werden soll.

Es schmerze, dass die gemeinsame Feier der Eucharistie noch nicht möglich sei, heißt es darin. Aber: „Wir haben zumindest erkannt, dass unser Weg dorthin führen muss. In der Nachfolge Jesu dürfen wir dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren.“

„Der Gottverlassenheit mit Glauben und Vertrauen begegnen“

Beide Kirchen stünden vor den gleichen gesellschaftlichen Herausforderungen. Jonischkeit und Zsifkovics verweisen in diesem Zusammenhang u.a. auf den heiligen Martin von Tours, den Landespatron des Burgenlandes. Sein Vorbild im Glauben und im Tun werde überkonfessionell geschätzt. „Der heilige Martin lebte in einer Zeit, in der die Kirche Jesu Christi noch ungeteilt war. Sein Einsatz erinnert unsere beiden Kirchen an ihren Auftrag, in der Nachfolge Jesu für alle Menschen dieses Landes da zu sein, besonders für jene, die unsere Hilfe und den Beistand brauchen“, schreiben Zsifkovics und Jonischkeit.

Im Blick auf die Kirchen halten der Bischof und der Superintendent fest: „Die Mitgliederzahlen sinken, viele Fragen sind offen, die Aufgaben der Kirchen müssen klar definiert, Gottesliebe und Nächstenliebe glaubhaft bezeugt und gelebt werden. Von Gott muss wieder verantwortungsvoll geredet werden. Es geht um ihn. Wir stehen vor großen Aufgaben.“ Es gelte, „Frieden zu stiften, der Gottverlassenheit mit Glauben und Vertrauen zu begegnen, über alle Gräben hinweg Einigkeit und Versöhnung zu leben und Zeugen des Auferstandenen zu werden“.

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