Diakonie-Sonderpreis an Vater-Kind-Begegnung der Gefängnisseelsorge

Oberkirchenrat Schiefermair: „Kinder sollen wissen, wo ihre Väter sind“ Linz

 
von Evangelischer Pressedienst
Gefängnisseelsorger Matthias Geist (re.) erhielt von Oberkirchenrat Karl Schiefermair den Diakonie-Sonderpreis überreicht. Foto: epd/M. Uschmann
Gefängnisseelsorger Matthias Geist (re.) erhielt von Oberkirchenrat Karl Schiefermair den Diakonie-Sonderpreis überreicht. Foto: epd/M. Uschmann

Oberkirchenrat Schiefermair: „Kinder sollen wissen, wo ihre Väter sind“

Linz (epdÖ) – Ein vom Wiener Gefängnisseelsorger Matthias Geist koordiniertes Projekt, das Begegnungen zwischen Häftlingen und ihren Kindern ermöglichen will, wurde am Freitag, 8. Dezember, mit dem Sonderpreis im Rahmen des diesjährigen Diakoniepreises ausgezeichnet. Bei dem Projekt können Kinder ihre Väter mindestens einmal im Quartal in der Justizanstalt Simmering besuchen. Dabei handelt es sich nach deutschem Vorbild um die erste Initiative, die eine Vater-Kind-Begegnung innerhalb der Gefängnismauern und damit für Männer ermöglicht, denen kein Freigang gewährt wird. In seiner Laudatio sagte Oberkirchenrat Karl Schiefermair bei der Verleihung vor der Generalsynode der Evangelischen Kirche in Linz: „Es ist der Evangelischen Gefängnisseelsorge und insbesondere Matthias Geist gelungen, die schwierige Administration einer Justizanstalt von dem Projekt zu überzeugen, es ist eine große Mühe, das zu verwirklichen.“ Die Begegnungen, so Schiefermair weiter, helfen Vätern, den Kontakt zu ihren Kindern nicht zu verlieren; den Kindern, „zu wissen, wo ihre Väter sind, und zu wissen, dass es sie noch gibt, und auch den Partnerinnen, dass sie den Glauben in die Beziehung nicht verlieren.“ Pfarrer Matthias Geist widmete den Preis „den Kindern und den sehr geduldigen Müttern“.

Die Begegnungen, die immer sonntagvormittags stattfinden, werden mit den beteiligten Personen – Vätern, Kindern und Müttern bzw. Begleitpersonen – intensiv vor- und nachbereitet. Dieser Prozess hilft dabei, Unsicherheiten vor dem Treffen abzubauen und mit der Trauer über den Abschied umzugehen. Die Verantwortung dafür liegt beim Sozialen Dienst und der Evangelischen Gefängnisseelsorge. Auf Grund des Erfolges hat das zuständige Justizministerium nach Auskunft von Karl Schiefermair bereits um eine Ausweitung des Projekts angesucht.

Der Sonderpreis zum Diakoniepreis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird aus dem Evangelischen Bischofsfonds gespeist. Den Diakoniepreis 2017, den die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich in der Höhe von 10.000 Euro stiftet, hat am Mittwoch, 6. Dezember, die Oberwarter Senioren-WG „Demenz im Zentrum“ erhalten, ein Projekt der Diakonie Südburgenland.

Alle Fotos der Synode finden Sie auf foto.evang.at

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