Kirchlicher Umweltpreis: Projekt des Evangelischen Schülerheims Bad Goisern ausgezeichnet

 
von Evangelischer Pressedienst

Anerkennungspreis für „Solidarische Energiegemeinschaft WITH Spirit Bad Goisern“

St. Pölten (epdÖ) – Im Rahmen der Verleihung des österreichweiten Kirchlichen Umweltpreises am 26. Jänner in St. Pölten wurde die „Solidarische Energiegemeinschaft WITH Spirit Bad Goisern“ des Evangelischen Waisenversorgungsvereins Wien mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Insgesamt wurden bei der unter dem Motto „Lebendiges Miteinander in nachhaltigen kirchlichen Gebäuden“ stehenden Veranstaltung im Sommerrefektorium der katholischen Diözese St. Pölten drei Projekte mit dem Hauptpreis ausgezeichnet, für zehn eingereichte Projekte gab es Anerkennungspreise. Hans Gamsjäger, Leiter des evangelischen Schülerheims Bad Goisern, hat die Urkunde entgegengenommen.

In einem Gebäude im Besitz des Evangelischen Waisenversorgungsvereins Wien, der Kinder und Jugendliche in sozialen Notsituationen unterstützt, ist das Evangelische Schülerheim Bad Goisern untergebracht. Dieses Gebäude wurde zwischen 2021 und 2022 umfassend renoviert und thermisch saniert, wobei vor allem auf gesundes Raumklima, gute Belüftung und natürliche Beleuchtung geachtet wurde. Aktuell bereitet das Schülerheim Bad Goisern gemeinsam mit anderen evangelischen Einrichtungen – unterstützt vom Projekt „Energy WITH Spirit“ – die Solidarische Energiegemeinschaft WITH Spirit Bad Goisern vor, welche planmäßig Mitte 2024 gegründet werden soll.

„Durch die vorbildliche Sanierung des Schülerheims, ein Altbau im Zentrum von Bad Goisern, samt Installierung einer 68 kWp („Kilowatt-Peak“) Photovoltaik-Anlage samt Pufferspeicher hat der Verein einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit gesetzt und erzeugt ca. 75% des verwendeten Stroms selber. Der Verein geht aber noch einen Schritt weiter und ist dabei, eine solidarischen Energiegemeinschaft im evangelisch-diakonischen Bereich in Österreich zu gründen und damit den Strom, mit Menschen zu teilen, die sich die Energiekosten nicht leisten können“, heißt es in der Begründung der Jury.

Die drei Hauptpreise gingen an die katholische Pfarre Akkonplatz in Wien, die katholische Pfarre Euratsfeld und die Katholische Hochschulgemeinde Klagenfurt (KHG). Weitere Anerkennungspreise gingen an katholische Einrichtungen wie das Elisabethinen Krankenhaus Klagenfurt, die Wiener Pfarre Franz von Sales, die Pfarre Großebersdorf, das Haus Sarepta in Wien, die Pfarre Maria Rain in Kärnten, die steirische Pfarre Gratkorn, das „Safe Home“ der Caritas-Salzburg für von Gewalt betroffene Frauen, die niederösterreichische Pfarre Wolkersdorf sowie das Zentrum Johannes Paul II. in Wien. Das Preisgeld betrug in Summe 12.000 Euro.

Der ökumenische Umweltpreis bezeuge auf lebendige Weise, „dass die Kirche für unsere Umwelt an einem Strang zieht und dadurch in die Gesellschaft hinein wirkt“, sagte Bischof Michael Chalupka in seinem Grußwort bei der Verleihung. Der Umweltpreis würdige sowohl die Leistung Einzelner, sei aber zugleich auch „Ausdruck unserer gemeinsamen Verantwortung“. Es handle sich allerdings dabei nicht einfach um ein Aufspringen der Kirche auf ein nun so relevantes Thema. „Ganz im Gegenteil hat unser Verhalten als Teil der Schöpfung seinen letzten Halt nicht in uns, sondern in der Treue Gottes, der seiner Schöpfung Segen gewährt. Wir sind nicht das Gegenüber der Schöpfung, wir sind Teil des Ganzen“, betonte der Bischof. Zudem würde der Klimaschutz in der eigenen Gemeinde andere „in der eigenen Nachbarschaft“ ermutigen, sich zu engagieren.

Der St. Pöltner römisch-katholische Bischof Alois Schwarz würdigte in seinem Grußwort die „vorbildhaften und nachahmenswerten“ prämierten Projekte. „Es geht um unser aller Zukunft“, hob Schwarz zugleich die gemeinsame Schöpfungsverantwortung aller Kirchen hervor. In den Pfarren und kirchlichen Einrichtungen werde weit mehr in Umweltschutz und klimafreundliche Technologien investiert, als man gemeinhin in der Öffentlichkeit wahrnehme, bekräftigte der Bischof. Die ausgezeichneten Projekte seien Beispiele dafür, „dass es möglich ist, aus dem Glauben heraus sorgsam mit den Ressourcen unserer Erde umzugehen“, unterstrich Schwarz, der in der österreichischen Bischofskonferenz u.a. für Umweltfragen zuständig ist.

Der österreichweite Kirchliche Umweltpreis ist eine ökumenische Initiative, die von den katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten getragen und u.a. von den heimischen Ordensgemeinschaften unterstützt wird. Nach 2014 und 2018 fand in St. Pölten nun die dritte gesamtösterreichische kirchliche Umweltpreisverleihung statt. Ziel des Umweltpreises ist es, gute Projekte vor den Vorhang zu holen und insbesondere der kirchlichen Öffentlichkeit als Vorbilder zu präsentieren. Die Erfahrung zeige, dass Pfarren, die einmal oder mehrmals am Umweltpreis teilgenommen haben, ihre Bemühungen im Umweltbereich fortführen und häufig ausweiten, hieß es bei der Veranstaltung.

Hier finden Sie weitere Informationen zu Solidarischen Energiegemeinschaften bzw. zum Projekt „Energy WITH Spirit“.

Weitere Artikel

Nach Oben