Kostenloses Lernhilfe-Angebot von Diakonie, Caritas, Rotes Kreuz und Lerntafel wird verlängert

 
von Evangelischer Pressedienst

Minister Polaschek und NGOs präsentierten kostenlose Plattform für Schülerinnen und Schüler

Wien (epdÖ) – Als Maßnahme zu „mehr Bildungsgerechtigkeit“ hat die Bundesregierung die Förderung des kostenlosen und individuellen Lernhilfe-Angebots für Kinder und Jugendliche mit Lernrückständen verlängert und will sie zu einer Dauereinrichtung machen. Gemeinsam mit Wolfgang Ernst (Rektor „Diakonie – Eine Welt“), Caritas-Generalsekretärin Anna Parr, Sonja Kuba (Österreichisches Jugendrotkreuz) und Stefan Unterberger (Lerntafel Wien) stellte Bildungsminister Martin Polaschek am Montag, 18. März, bei einer Pressekonferenz in Wien die Plattform für kostenlose individuelle Lernunterstützung vor.

Für das kostenlose Lernhilfe-Angebot werden 14 Millionen Euro bis Ende 2026 bereitgestellt, 5,5 Millionen davon stammen aus dem europäischen Sozialfonds. Mit dem Geld sollen für weitere drei Jahre 200.000 Lernstunden ermöglicht werden, kündigte Polaschek beim Medientermin im Schulzentrum Friesgasse in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus an.

„Wir sind dankbar für die Sicherstellung der Finanzierung für die nächsten drei Jahre“, sagte Ernst bei der Pressekonferenz. Die Diakonie sei froh, dass dadurch die Angebote weitergeführt werden können. Ernst betonte dabei auch die Notwendigkeit, besonders für von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom) und Autismus betroffene Kinder und Jugendliche Angebote zu schaffen. Damit soll, wie Minister Polaschek angekündigt hatte, die Inklusion im Bildungssystem vorangetrieben werden, unterstrich der Rektor der „Diakonie – Eine Welt“.

Über die von der Diakonie, der Caritas, dem Jugendrotkreuz und der Lerntafel Wien getragene Plattform werden „Lernbuddys“ vermittelt. Diese können Lehramtsstudierende, pensionierte Pädagoginnen und Pädagogen oder auch andere Schülerinnen und Schüler sein.

Die Lernhilfe-Initiative weiterlernen.at wurde im Dezember 2020 ins Leben gerufen, um Kinder und Jugendliche bei Lernrückständen infolge des durch die Corona-Pandemie bedingten Fern- und Schichtunterrichts zu unterstützen. Polaschek nannte sie eine „ergänzende Säule zu unserem Schulsystem“. In den letzten Jahren sei der Bedarf nach kostenloser Nachhilfe auch wegen der Teuerung weiter gestiegen. Deshalb wurde im Bildungsministerium ein Konzept ausgearbeitet, um das Förderprogramm dauerhaft zu etablieren.

Nach Angaben des Bildungsministeriums wurden in den vergangenen drei Jahren mit einem Budget von 10 Millionen Euro über 160.000 Stunden Lernhilfe für rund 20.000 Schülerinnen und Schüler geleistet. Kofinanziert wurde die Initiative durch europäische Mittel des „REACT“-Programms zur Bewältigung der Corona-Krise.

Auch nach 2026 soll das Programm „auf jeden Fall verlängert“ werden, betonte Polaschek. Derzeit arbeite das Ministerium daran, wieder eine Kofinanzierung aus EU-Mitteln sicherzustellen. Der Bildungsminister sprach von einer Investition in die Zukunft, die „zu einer gerechten Bildungsgesellschaft beiträgt“.

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