Was für ein Schatz!

Gustav-Adolf-Fest 2019 in der Erlöserkirche in Leopoldau

 
von Martina Schomaker
Ehrung der Sammler*innen und Sammel-Koordinator*innen. Foto:Jochen Hitzigrath
Ehrung der Sammler*innen und Sammel-Koordinator*innen. Foto:Jochen Hitzigrath

Dass der Gustav-Adolf-Verein nicht nur monetäre „Nachbarschaftshilfe“ unter den Evangelischen ist, sondern auch Menschen verbindet und das Leben in den Pfarrgemeinden unterstützt, wurde einmal mehr auf dem Wiener Gustav-Adolf-Vereinsfest in der Erlöserkirche in der Leopoldau deutlich. Am Festsonntag, 16. Juni, kamen rund 250 Evangelische im Laufe des Tages in die Kainachgasse – zum Gottesdienst und zum Fest.

„Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen“, begrüßte Gabór Krizner, Pfarrer der Erlöserkirche, die knapp 150-köpfige Festgottesdienstgemeinde. Er zog seinen Hut vor den Anwesenden, besonders vor den Helfer*innen, die den Tag geplant und organisiert hatten, und vor den jungen Schüler*innen aus dem evangelischen Religionsunterricht, die schul- und klassenübergreifend für das Projekt der Matthäuskirche in Salzburg ** Spenden gesammelt hatten. Fünf Sammler*innen, Peter, Johanna, Katharina, Katharina und Leah, wurden im Gottesdienst von Superintendent Matthias Geist geehrt. „Es ist gerade in unserer Zeit wichtig, dass auch junge Menschen mit Zeichen der Solidarität etwas bewirken können und innerlich beschenkt und öffentlich bedankt werden“, so der Superintendent.

Dabeisein, die eigenen Talente für die gemeinsame Sache einbringen – das sei gelebte „Gustav-Adolf-Arbeit“, so Pfarrer Hartmut Schlener aus Hütteldorf, Obmann des Gustav-Adolf-Zweigvereins Wien. Im Festgottesdienst, der sich rund um das Gleichnis von der Perlen und dem  Schatz im Acker (siehe Matthäus 13) drehte, begrüßte er die Festgemeinde „Jede und jeder hat seinen eigenen Schatz, sein individuelles Talent. Ihr seid Schätze!“ Er freute sich, dass so viele ihre Talente an dem Festtag einbrachten. Bei der Organisation des Flohmarktes, der aufwändigen Kulinarik (wie Spanferkel und Grillhendl) oder zum Beispiel in der Musik: Ein Ohrenschmaus waren die gemeinsamen Klänge von Klarinette, Piano und Gitarre sowie das Orgelspiel.

Das Gleichnis vom „Schatz im Acker“ performte der Floridsdorfer Pfarrer Bernhard Petri-Hasenöhrl anschaulich nach Bibliodrama-Art. Er fühlte sich ein in den Mann, der alles verkaufte, was er besaß (sogar seine geliebten rosa Schuhe!), um eine ultra-kostbare Perle zu erwerben.  In der Festpredigt setzte die deutsche Pfarrerin und Vorsitzende des Gustav-Adolf-Werkes im Rheinland, Ulrike Veermann, so einen Schatz mit den eigenen Talenten gleich. Jede und jeder habe eigene, wertvolle Gaben und individuelle Fähigkeiten – sind diese schon gehoben und freigelegt oder schlummern sie noch im Boden, wie der Schatz im Acker?

Ulrike Veermann war dankbar, dass sich so viele Talente allein an jenem Festtag zeigten. Darin sieht die Pfarrerin eine Stärke der Gustav-Adolf-Arbeit. „Der Gustav-Adolf-Verein verteilt nicht nur Schätze – im Sinne von finanzieller Unterstützung, sondern hebt auch Schätze. Wenn vielleicht noch verborgene Talente und Fähigkeiten in der Mitarbeit zum ersten Mal aufblühen und sichtbar würden oder zum ersten Mal gesehen und wertgeschätzt würden.

Dass der Glaube ein Schatz sein kann, dazu sprachen die geehrten Sammler*innen Peter, Johanna, Katharina, Katharina und Leah ein Fürbittengebet. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde rund um die Erlöserkirche weitergefeiert. Besonders der Flohmarkt und das Kinder- und Jugendprogramm mit Diözesanjugendreferent Sepp Fessler zogen Nachbar*innen aus dem Grätzel an. Hingucker auf dem Fest waren die drei Superintendenten: Der amtierende Matthias Geist, sein Vorgänger Hansjörg Lein sowie dessen Vorgänger Werner Horn.

Der Festtermin im kommenden Jahr: Donnerstag 11. Juni 2010, Christuskirche Wien Favoriten

Auf der nachfolgenden Generalversammlung deutete die Vorsitzende vom GAW Rheinland Ulrike Veermann wieder eine partnerschaftliche Unterstützung in diesem Jahr an, für Wien und Österreich.

** Die Kinder- und Jugendsammlung ist eine wichtige Säule in der Gustav-Adolf-Arbeit. In ganz Österreich sammeln Schüler*innen für ein Projekt. „Heuer wird erstmals seit vielen Jahren ein reformiertes Projekt unterstützt“, informiert Hartmut Schlener. Das Sammelergebnis geht nach Dornbirn, um den dortigen Neubau des Gemeindezentrums der Pfarrgemeinde zu unterstützen. – Im kommenden Jahr sind dann alle österreichischen Sammler*innen dorthin zur sogenannten Sternfahrt eingeladen. Auf dem Gustav-Adolf-Fest machte Religionsprofessor und Organisator Moritz Stroh neugierig auf die Fahrt.

Weitere Informationen unter https://gav.evang.at/

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