Der Auftrag

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über die ökumenische Gesinnung von Franziskus

Franziskus bleibt sich treu. Über seinen Tod hinaus setzt er Zeichen. Das Begräbnis wird bescheiden ausfallen. Er wird in die Geschichte als Papst der Armen eingehen.

Auch in der Ökumene war der Bischof von Rom ein Mann der Gesten. Unvergessen seine Umarmung der lutherischen Erzbischöfin von Schweden, Antje Jackélen, anlässlich des Gedenkens an 500 Jahre Reformation in Lund. Dass der Papst das Reformationsgedenken als Christusfest beging, hat die Ökumene entscheidend verändert.

Zeichenhaft erinnerte er selbst aber auch an den großen Schmerz der Trennung zwischen Protestanten und Katholiken. Als er die evangelische Kirche in Rom besuchte, brachte er als Gastgeschenk einen Abendmahlskelch mit, und beim Besuch des Lutherischen Weltbundes in Rom wurde ihm ebenfalls ein Kelch samt Patene überreicht.

Franziskus hat das so ausgedrückt: „Einerseits empfinden wir Leid, weil es noch nicht möglich ist, sich um denselben Altar zu versammeln, denselben Kelch zu teilen; andererseits aber verspüren wir auch die Leidenschaft im Dienst an der Sache der Einheit, für die der Herr gebetet und sein Leben hingegeben hat. Gehen wir also mit solcher Passion unseren Weg vom Konflikt zur Gemeinschaft weiter. Im nächsten Schritt wird es um das Verständnis der engen Verbindung zwischen Kirche, Amt und Eucharistie gehen.“ Franziskus hat diesen Schritt nicht mehr erlebt, doch der Auftrag zur Einheit bleibt.

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