Ein Trost

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über eine Stütze in schweren Zeiten

Die Lasten sind ungleich verteilt. Die eine drückt die Last schwer, der andere scheint unbeschwert durchs Leben zu springen. Des einen Taschen sind leer, während andere nicht wissen, wie sie ihr Geld zum Mars schießen können. Dem einen ist zum Heulen, andere umarmen die Welt im Glück.

„Einer trage des anderen Last!“ ruft der Apostel Paulus den Christinnen und Christen in Galata, und wohl uns allen zu. Ein Hoffnungsbild des Ausgleichs, das das Leben leichter machen soll. Die Lasten aber bleiben ungleich verteilt. Biblische Worte sind keine Zauberformeln, die die Schwerkraft außer Kraft setzen.

In einem Lied der Blues-Legende aus East-Belfast, Van Morrison, heißt es: „Ich will dich trösten. Lass deine Tränen einfach hemmungslos fließen. Wie damals, als du ein Kind warst. Ich werde tun, was ich tun kann. Ich will dich trösten. Leg die Last auf mich. Wenn es mir zu viel, viel zu viel wird, werde ich das Gleiche tun, was du tust, und die Last auf dich legen.“ Niemand von uns ist immer stark, nicht am Anfang und nicht am Ende des Lebens, und niemand ist stets so schwach, um nicht selbst eine Stütze sein zu können.

Glücklich zu nennen ist, wer jemanden hat, auf dessen breite Schultern er sich verlassen kann. Noch glücklicher aber die, die stark genug sind, um im Moment anderen eine Stütze sein zu können. Dann werden die Worte des Apostels Wirklichkeit und setzen für Augenblicke die Schwerkraft außer Kraft.

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