Fresach: Eröffnung des Stelenparks des Diözesanmuseums

 
von Evangelischer Pressedienst

Am 7. Juni mit Stelen der Künstlerin Margarethe Oberdorfer

Fresach (epdÖ) – Im Nachklang der Toleranzgespräche 2025 in Fresach wird am Samstag, 7. Juni 2025, um 10 Uhr der Stelenpark des Diözesanmuseums Fresach eröffnet. Neben der Künstlerin Margarethe Oberdorfer werden Superintendent Manfred Sauer, die Pfarrerin der Pfarrgemeinde Lienz, Margit Leuthold, Kuratorin Ursula Hörtnagel und weitere Mitglieder der Pfarrgemeinde Lienz anwesend sein. Gefördert wird der Stelenpark von der Bildungskommission der Evangelischen Kirche, der Evangelischen Akademie Kärnten/Osttirol und dem Bildungswerk Kärnten/Osttirol.

Der Stelenpark dient der lebendigen Erinnerung an die Vertreibung der Deferegger Protestanten im Jahr 1684. Die Geschichte der Evangelischen im Defereggental zeugt seit dem 17. Jahrhundert von Glaubenstreue und Vertreibungserfahrung: 621 Evangelische wurden auf Grund ihres Lutherischen Glaubens vertrieben, 289 Kinder unter 15 Jahren mussten sie zurücklassen.

„Durch die Fördermittel war es uns möglich, die Figuren und die leidvolle Geschichte der Deferegger Protestanten bei verschiedenen Veranstaltungen in der Diözese vorzustellen. Nun ist die Reise zu Ende, und die Figuren kommen an ihren Bestimmungsort im Stelenpark im Diözesanmuseum in Fresach“, betont Marion Lischke, Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit der Pfarrgemeinde Lienz.

Die erste Stele der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Lienz für den Stelenpark des Diözesanmuseums in Fresach wurde bereits 2012 von Gisela Wuttke aus der Gemeinde gestaltet. Ein Glasbruch im Jahr 2023 zerstörte fast alle Figuren der Stele. Margarethe Oberdorfer, eine Osttiroler Künstlerin, übernahm die Neugestaltung der Figurengruppe. „Ihre charakteristischen Kopflosen-Figuren lassen die Geschichte der Vertreibung der Deferegger Protestanten auf neue Weise lebendig werden“, heißt es in einer Aussendung der Pfarrgemeinde Lienz.

Wie die Pfarrgemeinde hervorhebt, habe sich die Künstlerin über Monate hin mit der historischen Geschichte, den menschlichen Tragödien und der Erinnerungskultur dazu auseinandergesetzt und diese Reflexion in neuen Figurengruppen realisiert. „Das Bibellesen, der erzwungene Auszug, das Schicksal der Kinder, die Versöhnungsgeste im 21. Jahrhundert und die bleibende Hoffnung auf das Himmlische Jerusalem prägen die Neugestaltung und laden zur Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart ein“, betonten die Verantwortlichen der Pfarrgemeinde Lienz.

Weitere Informationen: www.evang-lienz.at

Um Anmeldung wird gebeten: pg.lienz@evang.at

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