Luther-Texte locker lesen

Schwierige Quellentexte einfach vortragen – und mit Betonung und Kommentierung verständlich machen – das waren die Zutaten, die den Abend „500 Jahre Reformation: Vogel und Stroh lesen Luther & Co.“ am Freitag, 19. Mai, in der Thomaskirche in Wien-Favoriten zu einem gelungenen Event machten.

Pfarrer Martin Vogel und Pfarrer Moritz Stroh schlüpften in die Rollen von Reformator Martin Luther und seinen Zeitgenossen. Geübt und locker lasen die beiden die Texte aus dem 16. Jahrhundert. Auf theologische Schriften folgte Humorvolles aus dem Alltäglichen und auch die verworfenen Schattenseiten Luthers kamen zu Gehör. So lasen Vogel und Stroh beispielsweise einige der 95 Thesen und Auszüge aus dem Augsburger Bekenntnis, ebenso wie Katharina von Boras Kommentar zu Luthers Junggesellen-Schlafgemach und eine Liste der erfundenen Schimpfworte Luthers. Auch einen Eindruck von Luthers Schriften wider die Juden und die Türken lasen die beiden Pfarrer. Ihre Kommentare und kurzen historischen Einführungen zu den Quellentexten halfen den Hörenden, beim Verorten und Verstehen.

Anschaulich erzählte Moritz Stroh mit Farbdias Wissenswertes aus dem Leben Luthers, womit der inhaltliche Part des Abends begann. Eingebettet war die Lesung in der Musik aus der Zeit des Reformators. Gerlinde Horn am Cello und Christian Hochmeister an der Klarinette spielten „Erhalt uns Herr bei deinem Wort“, „Verleih uns Frieden gnädiglich“ sowie „Hinunter ist der Sonne Schein“. Zum Eingang und Ausgang spielte Benjamin Buchner an der Orgel.
Bei Speis und Trank klang der Abend in der Thomaskirche aus. Die gesammelte Kollekte des Abends geht an das Projekt „Adumasalink“ in Ghana, ein Projekt des Evangelischen Arbeitskreises für Weltmission (EAWM).

Fotos und Text: Martina Schomaker