Ökumenisches Gedenken auch in Villach

Sauer: Auswege ohne Gewalt und Hass
Villach (epdÖ) – Auch in der Villacher Stadtpfarrkirche St. Jakob fand am Donnerstagabend, 12. Juni, ein Ökumenischer Gedenkgottesdienst nach dem Amoklauf in Graz statt. Den Gottesdienst gestalteten Dechant Reinhard Pirker und Superintendent Manfred Sauer.
„Wir müssen erschütternd feststellen, dass dieser Wahnsinn kein Ende nimmt“, sagte der Superintendent in seiner Predigt. Erst vor wenigen Monaten war Villach durch ein tödliches Messerattentat erschüttert worden. „In all unserer Sprachlosigkeit, Ohnmacht und Ratlosigkeit sind wir zusammengekommen, um uns gegenseitig zu stützen, um unsere Solidarität und unser Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen und um Gott zu bitten, dass er tröstet, dass er hilft das Schreckliche und Unbegreifliche auszuhalten“, so Sauer. Er erinnerte an das Pfingstfest, das erst vor wenigen Tagen gefeiert wurde, und an den Heiligen Geist, „der die verriegelten Türen und Fenster aufbricht, hinter denen sich die verängstigten und verunsicherten Jüngerinnen versteckten“. Dieser Geist „führt uns ins Leben hinein, er befreit aus Selbstbezogenheit und Selbstisolation“.
Sauer sprach sich auch für eine Verschärfung der Waffengesetze aus, „die es hoffentlich verhindern, dass junge Menschen zu leicht an Waffen kommen“. Das allein werde allerdings nicht ausreichen, denn es gehe “um den Geist, um Herz und Verstand”. „Wenn unser Herz und unser Verstand berührt und angerührt werden von der Liebe Gottes und von der Liebe anderer Menschen, dann stecken wir den Kopf nicht in den Sand, sondern es finden sich Auswege und Lösungswege ohne Gewalt und ohne Hass“, so der Appell des Superintendenten.