„Das bedeutet Entlastung und Anerkennung“

Stadtdiakonie Wien erhält Diakonie-Preis 2013

 
von Martina Schomaker
Claudia Röthy und Karlheinz Fiedler
Claudia Röthy und Karlheinz Fiedler

(epdÖ) - Die Stadtdiakonie Wien hat den Diakonie-Preis 2013 gewonnen. Mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis, gestiftet von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, wird das Projekt "Lernen mit leerem Bauch? Geht nicht!" ausgezeichnet. Freudestrahlend nahm Claudia Röthy, Geschäftsführerin der Stadtdiakonie Wien, den symbolischen Scheck entgegen. „Das bedeutet finanzielle Entlastung, aber auch Anerkennung; das ist gerade für eine kleine Einrichtung wie wir es sind besonders schön“, freute sich Dipl. LSB Röthy. „Das ist ein so wunder Punkt, in den wir mit dem Projekt hineinstechen - wir hoffen, dass sich jetzt etwas mehr bewegt.“ Einer ihrer ersten Gratulanten zum Diakonie-Preis 2013 war OSR Karlheinz Friedel. Friedel verfolgt das Projekt seit der ersten Stunde – er ist der ehemalige Direktor der Kooperativen Mittelschule Brüßlgasse 18 in 1160 Wien, an der das Projekt Ende 2011 ins Leben gerufen wurde.

"Die Stadtdiakonie Wien wurde deshalb ausgewählt, weil sie am stärksten die vorhandene Sozialstruktur vor Ort berücksichtigt, das Projekt hat den stärksten Anteil an Ehrenamtlichen und hat es geschafft, mit Schulen und Pfarrgemeinden zu kooperieren", erläuterte Synodenpräsident Peter Krömer, der den Preis an Claudia Röthy, Geschäftsführerin der Stadtdiakonie Wien, überreicht hat. "Das Projekt hat einen gewissen Nachhaltigkeitseffekt erzielt, da die SchülerInnen nicht nur ein gesundes Essen bekommen, sondern auch lernen, miteinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten“, so Krömer. Ironisch fügte er hinzu: „Und das Projekt kann leider erweitert werden“ und rief dazu auf, weiterhin für das Projekt „Lernen mit leerem Bauch? Geht nicht!“ zu spenden.

D as Projekt der Stadtdiakonie Wien setzt direkt in der Schule an: Immer mehr Schülerinnen und Schüler werden ohne Essen in den Unterricht geschickt, weil ihre Eltern aufgrund ihrer schwierigen psychischen oder sozialen Situation nicht in der Lage sind, ihren Kindern ein Frühstück und eine Jause vorzubereiten. Das Projekt der Stadtdiakonie Wien soll jedem Kind in der Kooperativen Mittelschule sowie im Sonderpädagogischen Zentrum ermöglichen, täglich eine Mahlzeit zu bekommen, um satt zu werden. Besonders wichtig ist dabei nicht nur das gemeinsame Essen, sondern auch das Miteinander-Arbeiten: Gemeinsames Zubereiten des Essens, Tischdecken und Abwaschen gehören ebenfalls dazu. Darüber hinaus erfahren die Kinder Geborgenheit, Zuwendung und gegenseitige Akzeptanz, es kommt zu einer Erhöhung des Selbstbewusstseins, zur Steigerung des Verantwortungsgefühls und des sozialen Verhaltens, zur Erhöhung der Konzentration und Aufnahmebereitschaft im Unterricht. Daneben wird das Wissen vermittelt, dass gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse schmecken. Insgesamt werden rund 100 SchülerInnen in vier Wiener Pflichtschulen betreut. Mit Preisgeld könnte vielleicht eine fünfte Schule mit in das Projekt aufgenommen werden.   „Es gibt eine Warteliste. Die fünfte Schule steht schon in den Startlöchern“, sagt Claudia Röthy.

Für den Preis nominiert waren neben der Stadtdiakonie auch das Projekt "ProPoDia - Wir machen Schule" des Diakoniewerks Deutschfeistritz, das Projekt "superhands" der Diakonie und der Johanniter Unfallhilfe - hier werden pflegende jugendliche Angehörige mit Rat und Hilfe unterstützt - sowie das Projekt "Schüler_Coaching" der Lutherischen Stadtkirche.

U m das Projekt der Stadtdiakonie Wien durchführen zu können, werden dringend Spenden benötigt, pro Kind und Tag etwa 1,50 Euro. Sie können helfen: Kontonummer: 20-7477417, RLB BLZ 32000, Kennwort "Leerer Bauch"

Weitere Infos unter www.diakoniewien.at

T e xt: epdÖ
Fotos: epd/Uschmann (3), Martina Schomaker (1)

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