Wiener Superintendentialversammlung stellt Weichen für DiözesankantorIn

Projektgruppen unter anderen zu Mitglieder-Befragung und regelmäßigen Abendgottesdiensten

 
von Martina Schomaker
Pfarrerin Helene Lechner hält Andacht
Pfarrerin Helene Lechner hält Andacht

Die „Musik der Zukunft“ ließen die anwesenden 74 Delegierten der Wiener Superintendentialversammlung auf ihrer Tagung am Samstag, 23. November, erklingen.  Neben dem Budget 2014 plante das Gremium der Wiener Lutheraner mehrere Projekte und stellte die Weichen für die Einstellung eines Diözesankantors beziehungsweise einer Diözesankantorin.

Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart  

danach zu tanzen, zu handeln“, rezitierte Superintendent Mag. Hansjörg Lein den kroatischen Theologen Peter Kuznic und stimmte damit die Delegierten auf mutige Schritte Richtung 2014 ein. Gastrednerin Oberkirchenrätin Dipl. Päd. Gerhild Herrgesell, zuständig für Kirchenentwicklung, unterstützte ihn: „Ich möchte Ihnen Mut machen, vor allem, weil Sie gleich ihr Budget planen.“ Viele gute Ideen verblassten oft vor dem engen, kirchlichen finanziellen Rahmen. „Ich möchte Ihnen Mut machen, nehmen Sie Geld in die Hand für Ihre Projekte. Es wird sich auszahlen."

So stimmten die Delegierten nach kurzer Diskussion mehrheitlich für die Einrichtung der Stelle eines

Diözesankantors beziehungsweise einer Diözesankantorin. Im Budget 2014 wurden dafür 12.000 Euro eingestellt, für die Folgejahre sind bis zu 20.000 Euro jährlich eingeplant. Mit diesen Geldern finanziert die Diözese rund 25 Prozent der Personalkosten und die zugehörigen Sachkosten. Außerdem unterstützt die Gesamtkirche, die Evangelische Kirche Österreich, 25 Prozent der Personalkosten. Die restlichen 50 Prozent übernimmt die Johann Sebastian Bach Musikschule. Dort soll der zukünftige Kantor beziehungsweise die zukünftige Kantorin 18,5 Wochenstunden unterrichten. Die restlichen 21,5 Wochenstunden soll er oder sie für die Diözese im Einsatz sein - die 22 Lutherischen Pfarrgemeinden Wiens unterstützen und diözesane Musikprojekte koordinieren.

Außerdem  bildeten sich auf der Versammlung acht Projektgruppen, die weitere Schritte für die Diözese ausloten werden und - übrigens - offen sind für weitere interessierte Mitglieder (Infos unter wien@evang.at ). Folgende Fragestellungen– je ein Punkt – sollen in den verschiedenen Teams beantwortet werden:

Projekt 1: Soll ein übergemeindliches Call-Center geschaffen werden? 

Projekt 2: Wo kann in den Gemeinden betriebswirtschaftlich beim Thema „Beschaffung“ – Einkauf und Logistik von Gütern, aber auch Dienstleistungen – Geld gespart werden? 

Projekt 3: Wie sieht das Berufsbild eines „Gemeindemanagers“ aus, der oder die für mehrere Nachbargemeinden zuständig ist und die PfarrerInnen bei Management-Aufgaben entlastet?

Projekt 4: Wie muss eine Mitgliederbefragung gestaltet und durchgeführt werden, die Menschen erreicht und mobilisiert, die bisher nicht in den Pfarrgemeinden aktiv sind?

Projekt 5: Durch welche übergemeindlichen, diözesanen Aktionen kann die Evangelische Kirche im öffentlichen Raum „Wien“ auffallen?

Projekt 6: Wie kann das musikalische Potenzial der 22 Pfarrgemeinden besser ausgeschöpft werden – ganz konkret auch mit Blick auf das Reformationsjubiläum 2017?

Projekt 7: Wie lebensnah sind die aktuellen Gottesdienst-Zeiten und -Formate der Wiener Lutherischen Pfarrgemeinden? Sollten nicht regelmäßig sonntags und donnerstags Abendgottesdienste in gut erreichbaren Kirchen etabliert werden? Sollten in den Sommerferien nicht mehrere Nachbargemeinden gemeinsam einen Gottesdienst anbieten?

Projekt 8: Mit welchen Aktionen können sich die Wiener Lutheraner 2015 im „Jahr der Bildung“ und 2017 zum Reformationsjubiläum in Wien präsentieren?

Die Richtung für die Zukunft der Evangelischen Diözese Wien ist klar angepeilt. Einzelne Koordinaten werden nun berechnet und auf der nächsten Superintendentialversammlung am 10. Mai 2014 vorgestellt und abgestimmt, um sich gemeinsam weiter auf den Weg zu machen.

Außerdem wurde im Rahmen der Superintendentialversammlung ein herzlicher Dank an DI Dr. Jochen Müller ausgesprochen, der als Vorstandsvorsitzender des Baufonds  der Wiener Evangelischen Pfarrgemeinden verabschiedet wurde. Eine weitere Personalveränderung gab es bei den Rechnungsprüfern: Dkfm.Ing. Gerhard Rella legte sein Amt nieder, Michael Haberfellner bleibt weiterhin als Prüfer dabei.

Ein weiterer Punkt war das bereits von Oberkirchenrätin Herrgesell angesprochene Budget 2014. Nach konstruktiver Diskussion verabschiedeten die Deligierten die vorliegenden Zahlen mehrheitlich. „Wichtig ist, dass wir den Superintendentialbeitrag, den die Pfarrgemeinden zahlen, nicht erhöhen und auch in den Folgejahren nicht erhöhen, sondern weiter stabilisieren wollen“, sagte Dkfm. Harald Lyon, Finanzreferent im Superintendentialausschuss.

Mehr zur Superintendentialversammlung finden Sie unter http://www.evang-wien.at/index.php?id=52

Text und Fotos: Martina Schomaker

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