Van der Bellen würdigt sechs österreichische Anti-Apartheit-Aktivisten

 
von Evangelischer Pressedienst

Name von Ulrich Trinks auf Namensmauer in Gedenkstätte in Pretoria

Pretoria (epdÖ) Am zweiten Tag seines historischen Staatsbesuchs in Südafrika hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen österreichische Anti-Apartheid-Aktivisten gewürdigt, deren Namen in einer Namensmauer der Gedenkstätte Freedom Park in Pretoria eingraviert sind. Unter den Namen der sechs Österreicherinnen und Österreicher findet sich auch jener des früheren Direktors der Evangelischen Akademie Wien, Ulrich Trinks.

Bei der Enthüllung der Namen am Freitag, 4. Juli, rief Van der Bellen dazu auf, sich weiter vom Beispiel der internationalen Kämpfer gegen das südafrikanische Apartheid-Regime inspirieren zu lassen. „Diese Aktivisten, von denen viele nie südafrikanischen Boden betreten haben, verstanden, dass der Freiheitskampf nicht nur eine Angelegenheit Südafrikas alleine war, sondern eine allgemeine“, erklärte der Bundespräsident. „Würdigen wir ihre Erinnerung, aber lassen wir uns vor allem inspirieren von ihrem Mut und bekräftigen wir unser Eintreten für eine Welt, in der Freiheit, Gleichheit und Respekt für alle sich durchsetzt.“

Gemeinsam mit Ulrich Trinks (1930-2008) werden auf der Tafel der Grazer Völkerrechtler Konrad Ginther (1934-2012), die Sekretärin des Österreichischen Friedensrates Elfriede Grundböck (1924-2001), der Geschäftsführer der Bischofskonferenz Helmut Ornauer (1938-2022), die Mit-Gründerin der Anti-Apartheid-Bewegung Elfriede Pekny (1947-2004) sowie die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Waltraud Schütz (1957-2005) gewürdigt.

Die österreichische Anti-Apartheid-Bewegung sei im Jahr 1977 nach dem Aufstand im Johannesburger Township Soweto gegründet worden, erinnerte Van der Bellen. „Sie mobilisierte die Bürger, organisierte Boykotte, machte Druck für Sanktionen“, so der Bundespräsident.

Ulrich Trinks (1930-2008). (Foto: wikipedia/Adalbert Krims. License: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany)

Ulrich Trinks war ein österreichischer Historiker und Erwachsenenbildner. Von 1966 bis zu seiner Pensionierung 1993 leitete er die Evangelische Akademie Wien. Entschieden trat Trinks gegen Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus sowie gegen die Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen auf. Der damalige Bischof Michael Bünker würdigte Trinks bei dessen Beerdigung als „empörten Christen und Zeitgenossen, der u.a. an „Gerechtigkeit im weltweiten Horizont“ baute.

 

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