"Lange Nacht der Kirchen" feiert zehnjähriges Jubiläum

Superintendentur und Hochschulgemeinde veranstalten Poetry Slam und zeigen den Film "Keine Insel"

 
von Martina Schomaker
Superintendent Hansjörg Lein
Superintendent Hansjörg Lein

(epdÖ) 760 teilnehmende Pfarrgemeinden, davon allein 188 in Wien sowie 3024 unterschiedliche Veranstaltungen zwischen Boden- und Neusiedlersee, so präsentiert sich die "Lange Nacht der Kirchen" am 23. Mai. Bei einer Pressekonferenz in Wien wurde am 12. Mai das Programm vorgestellt.

"Bei der 'Langen Nacht der Kirchen' geht es nicht um die Kirchen, sondern um das Evangelium, die frohe Botschaft", erklärte der Wiener Superintendent Hansjörg Lein vor VertreterInnen der Medien. Die "Lange Nacht" biete auch heuer wieder zahlreiche Möglichkeiten, die jeweils anderen Konfessionen und Kirchen näher kennenzulernen und die Schätze zu heben, die in den unterschiedlichen Traditionen verborgen liegen. Dabei werde kein Thema ausgespart, denn alle Sorgen und Nöte, alle Probleme und Herausforderungen hätten genauso wie die schönen Seiten im Leben Platz in der Kirche. "Arbeit und Arbeitslosigkeit, die Frage nach Gerechtigkeit, Ökonomie, Umweltschutz, Bildung, Familie, aber auch ernste Themen wie Flucht werden nicht ausgespart", sagte Lein. Ihn persönlich fasziniere an der "Langen Nacht der Kirchen" darüber hinaus immer wieder der Gedanke, dass hier zahlreiche Menschen an konkreten Orten zur selben Zeit ein gemeinsames Ritual feiern.

Auch die Evangelische Superintendentur A.B. Wien ist in diesem Jahr mit von der Partie. Gemeinsam mit der Evangelischen Hochschulgemeinde veranstaltet sie um 20 Uhr einen Poetry Slam, einen "Dichterwettstreit", unter dem Motto "Am Anfang war das Wort" in der Kapelle im Albert Schweitzer Haus (Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien). Im Anschluss um 22.45 Uhr wird der Film "Keine Insel" von Fabian Eder, der die europäische Flüchtlingspolitik thematisiert, gezeigt. Über die eindrucksvolle Dokumentation wird ab 23.45 Uhr mit Diakoniedirektor Michael Chalupka und Marcus Schindler (Film-Crew) diskutiert. Ein Vertreter des Innenministeriums ist angefragt. Die Moderation übernimmt Standard-Journalistin Irene Brickner.

Auf der Pressekonferenz betonte Bischofsvikar Dariusz Schutzki von der Römisch-katholischen Kirche , dass die "Lange Nacht der Kirchen" aktiv zur Ökumene beitragen will. Rund 330.000 Menschen hätten im vergangenen Jahr die "Lange Nacht"

genützt, um mit Kirche in Kontakt zu kommen. So sei diese Initiative auch eine Form von Verkündigung, so Schutzki. Schließlich wolle man sich verstärkt um jene Menschen bemühen, die der Kirche noch fernstünden.

2005 wurde in Wien die erste "Lange Nacht der Kirchen" gefeiert.

Mittlerweile hat sich die "Lange Nacht" nicht nur in den Bundesländern Österreichs, sondern auch weit über Österreichs Grenzen hinaus etabliert. Am 23. Mai öffnen auch zahlreiche Kirchen in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, in Estland, Lettland und Südtirol ihre Türen.

Die zehnte "Lange Nacht der Kirchen" wird heuer mit einem ökumenischen Gottesdienst im Wiener Stephansdom um 18 Uhr eröffnet, bei dem Bischof Michael Bünker predigen wird. Ab 17.50 Uhr läuten landesweit die Kirchenglocken. Das diesjährige Programm reicht von der offenen Kirche bis zu Konzerten, vom Gottesdienst bis zur aufwendigen Lichtinstallation und vom Film zur Diskussionsrunde. Dazu kommen auch zahlreiche Angebote für Kinder.

Eine Übersicht über das Programm findet sich auf http://www.langenachtderkirchen.at

Text: Stefan Janist, epdÖ

Foto: Martina Schomaker

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