Ralf Stoffers: „Auch als Minderheitenkirche die Stimme erheben“

 
von Evangelischer Pressedienst

Neuer reformierter Landessuperintendent in ORF-Sendung „Orientierung“

Wien (epdÖ) – Der neue reformierte Landessuperintendent Ralf Stoffers beginnt seine neue Funktion mit „Vorfreude, Neugierde und einem Schuss Respekt“, wie er für die ORF-Fernsehsendung „Orientierung“ am 7. September betonte.

Die Evangelische Kirche Helvetischen Bekenntnisses (H.B.) zeichne sich seiner Ansicht nach durch Liberalität aus, „und zwar sowohl theologisch als auch im Blick auf die Gesellschaft“. Sie könne „auch als kleine oder Minderheitenkirche die Stimme erheben und aus der Perspektive der Minderheiten argumentieren und die Stimme einbringen, sei es auf religiöser Ebene als Reformierte Kirche, aber auch aus der Perspektive der Minderheiten im Blick auf die Gesellschaft.“

Dabei unterstrich Stoffers, dass bereits 2019 ein einstimmiger Beschluss der Synode erfolgt sei, auch gleichgeschlechtlichen Paaren die Trauung zu ermöglichen, „weil es in erster Linie darum geht, dass zwei Menschen einander Liebe und Treue und Fürsorge aus freien Stücken und möglichst lebenslang versprechen. Das ist geschlechterunabhängig.“

Die Evangelische Kirche sei „eine Kirche des Wortes“, hob Stoffers hervor. Gesellschaftlichen Herausforderungen wie „Hate Speech“ im Internet will Stoffers auch in der Zusammenarbeit „mit den weiteren christlichen Kirchen oder auch im interreligiösen Gespräch“ begegnen.

Die designierte evangelisch-lutherische Bischöfin Cornelia Richter freut sich bereits auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Landessuperintendenten. Die Welt habe viele Krisen wie etwa auch die Situation junger Menschen, die „von Einsamkeit überwältigt“ werden. „Diese Themen gehen wir gemeinsam an“, so Richter.

Ralf Stoffers wurde im März zum neuen Landessuperintendenten gewählt und trat sein Amt am 1. September an. In der Reformierten Stadtkirche in Wien-Innere Stadt wird Stoffers am 12. Oktober in sein Amt als Landessuperintendent eingeführt. Der 56-jährige Deutsche ist seit 15 Jahren Pfarrer in Bregenz und bleibt dort weiterhin tätig. Zum Auftakt seines neuen Amtes hatte ihn das Team der Sendung „Orientierung“ an seinem ersten Arbeitstag in Wien begleitet.

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