Wien: Superintendent ruft zur Teilnahme an Wahl auf

 
von Evangelischer Pressedienst

Geist: Bergpredigt „als Richtschnur unseres Planens und Handelns“

Wien (epdÖ) – Unter dem Titel „Mut zu einer lebenswerten Zukunft“ ruft der Wiener Superintendent Matthias Geist im Vorfeld der Wien-Wahl am 27. April dazu auf, sich am Urnengang zu beteiligen, bei der Entscheidungsfindung die Bergpredigt zu beherzigen und sich selbst zum Wohle „einer der lebenswertesten Städte der Welt“ aktiv einzubringen.

„Demokratische Wahlen sind in jedem Fall wichtig und zukunftsweisend“, betont Geist und ruft dazu auf, bei den Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen vom Wahlrecht Gebrauch zu machen, „gleich welcher politischen oder weltanschaulichen Sicht im rechtsstaatlichen Spektrum Sie sich derzeit anschließen: Das Recht auf Mitsprache sollte uns allen viel wert sein für drei Bereiche besonders einzustehen: für achtsame Menschlichkeit untereinander, für einen solidargemeinschaftlichen Ausgleich und für angemessene und nachhaltige Lösungen bei aktuellen Zeitfragen“, heißt es in dem Schreiben, das die Superintendentur am 22. April veröffentlicht hat. Dabei sollte, so Geist, beachtet werden, “von welchem Welt- und Menschenbild jede werbende Partei ausgeht“.

Chance und Verantwortung

Geist bezeichnet diese drei von ihm als wesentlich genannten Bereiche auch als „unsere Chance und Verantwortung“ und verweist dabei auf Aussagen aus der Bergpredigt Jesu, die auch in heutiger Zeit „als Richtschnur unseres Planens und Handelns“ gelten dürfe. Zum Vers „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden“ meint er: „Wenn etwa die Seligpreisungen zunächst auch jede bedürftige Person in den Mittelpunkt gemeinschaftlicher Bemühungen rücken, so stellen sie aus meiner Sicht die wertvollste Leitperspektive im Miteinander von uns Menschen dar.“

Als evangelisch-lutherischer Superintendent von Wien sei er froh, „dass wir als Minderheit auch in der lebendigen und lebenswerten Hauptstadt Österreichs mit einigen Schwerpunkten Beachtung finden“, heißt es in dem Text weiter. Konkret „unsere Angebote im Bereich der Bildung und Kultur, vor allem aber in der seelsorgerlichen Nähe zu den Menschen“. Die seelsorgerliche Begleitung durch weit über 100 haupt- und ehrenamtliche Menschen reiche weit über den Horizont der Mitglieder der Evangelischen Kirche hinaus. „Denn wir achten sowohl in Professionalität als auch durch zeitgemäßes Feingefühl auf die Anschlussfähigkeit unseres Glaubens zu den heutigen Fragen“, betont der Superintendent.

Ein weiterer Vers aus der Bergpredigt ist Geist im Zusammenhang mit der Wien-Wahl wichtig: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Aus diesem Grund „sind wir in Krankenhäusern und Gefängnissen ebenso präsent wie in privaten und öffentlichen Kindergärten und Schulen“. Die Evangelische Kirche möchte in dieser Stadt alle Bemühungen um Integration und um Stärkung aller Personen unterstreichen, die „unter die Räder“ zu kommen drohen. Sozialer Frieden beginne dort, wo sich Menschen auch in schwierigen Bedingungen füreinander interessieren.

„Gern und mutig“ zur Wien-Wahl 2025

„Fördern wir also alle jene, die sich gerne in einer der wohl lebenswertesten Städte der Welt wohl fühlen und gerne einbringen“, lautet das Fazit des Superintendenten. „Und lassen wir es nicht zu, dass Menschen vor unseren Augen ausgegrenzt oder missachtet werden oder dass nachhaltige Zukunftsziele aufs Spiel gesetzt werden.“ Der Text schließt mit einem Appell: „Gehen Sie gern und mutig zur Wien-Wahl 2025 und bringen Sie sich mit Ihrer Menschlichkeit auch selbst in dieser Stadt ein – gerne auch bei uns als Kirche in den Gemeinden oder wo immer Sie eine Frage an mich oder uns haben.”

Den Text im vollen Wortlaut finden Sie hier.
Kontakt: wien@evang.at

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